Krebs im Visier – der Unterschied heißt Veramed
Von molekularen Analysen bis zur wirkungsvollen Symptomlinderung
In der modernen Onkologie werden Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen meist gut kontrolliert. Andere Beschwerden wie Polyneuropathie, Fatigue oder Mangelernährung werden hingegen oft vernachlässigt. Die Veramed Klinik am Fuße des Wendelsteins, weniger als 1 Stunde von München entfernt, setzt hier einen ganzheitlichen Gegenakzent.
Im Interview erklärt Prof. Dr. Höllein, Ärztlicher Leiter, wie die Klinik Beschwerden lindert, die anderswo oft unbeachtet bleiben – und warum Zukunftstechnologien bei ihnen längst Alltag sind.
Herr Prof. Höllein, was macht den „Veramed-Unterschied“?
Prof. Höllein: Wir setzen auf modernste Tumortherapie und gehen zugleich einen entscheidenden Schritt weiter. Wir verfolgen ein integratives Konzept: Evidenzbasierte Behandlung plus komplementäre Methoden, gezielt im Verbund gegen Nebenwirkungen. Dazu kommt eine Atmosphäre, die Sicherheit gibt und neue Kraft spendet.
Polyneuropathie: Wenn Nerven leiden – wie gehen Sie damit um?
Prof. Höllein: Polyneuropathien entstehen oft als Folge einer Chemotherapie. Sie machen sich zum Beispiel durch Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in Händen und Füßen bemerkbar. Wir setzen auf physikalische Therapien, gezielte Bewegung und ergänzende Methoden, um die Nerven möglichst funktionsfähig zu halten und Beschwerden zu lindern. Durch gezielte Kompression und Kühlung während der Therapie versuchen wir, diese Nebenwirkung erst gar nicht entstehen zu lassen. Aktuell testen wir außerdem spezielle Vibrationstherapien, die vielversprechend sind.
Fatigue: Die anhaltende Erschöpfung – was hilft hier konkret?
Prof. Höllein: Fatigue fühlt sich an, als wäre der Akku ständig leer und schleicht sich tief in Körper und Seele. Wir setzen auf moderate Aktivitäten wie Spaziergänge, Yoga oder Qigong, die sich gut in den Alltag integrieren lassen und die Erschöpfung nachweislich senken. Ergänzend unterstützen psychoonkologische Angebote wie Achtsamkeitstrainings oder Verhaltenstherapie, die innere Balance wiederzufinden. Dass Bewegung wirkt, belegen inzwischen auch große Studien: Sie steigert die Lebensqualität, lindert Fatigue und verbessert sogar die Überlebenschancen.
Mangelernährung: Oft übersehen, immer relevant?
Prof. Höllein: Mangelernährung ist bei Krebspatientinnen und -patienten keine Seltenheit und wird doch oft zu spät erkannt. Sie schwächt das Immunsystem, erschwert Therapien und verlängert die Erholungszeit. Bei uns wird Ernährung deshalb wie eine eigene Therapie behandelt: Schon bei der Aufnahme prüfen wir den Ernährungszustand, erkennen Risiken früh und reagieren gezielt. Ob vollwertige Kost, energiereiche Aufbaunahrung oder ergänzende Pläne – das Ziel ist, den Körper zu stabilisieren, damit er den Krebsbehandlungen bestmöglich standhält. Für viele bedeutet das auch, während des Aufenthalts wieder „aufgepäppelt“ zu werden und spürbar mehr Kraft für den eigenen Weg durch die Therapie zu haben.
Präzisionsmedizin und molekulare Analysen: Hilft das, den Krebs ins Visier zu nehmen?
Prof. Höllein: Was nach Zukunftsmusik klingt, wird bei uns schon heute eingesetzt. Das darf man sich so vorstellen: Jeder Tumor hat eine Art geheimen Code – seinen genetischen Fingerabdruck. Diesen Code können wir heute lesen. Mithilfe molekularer Analysen entschlüsseln wir die individuellen Merkmale der Krebserkrankungen. So finden wir präzise Biomarker, die uns zeigen, wie der Tumor aufgebaut ist und wo er angreifbar wird. Damit bestimmen wir die exakte „Zielscheibe“ und können Medikamente wie eine hochmoderne Präzisionswaffe einsetzen, maßgeschneidert für den einzelnen Patienten.
Immuntherapie: Wenn Science-Fiction zur Realität wird
Prof. Höllein: Was heute in der Onkologie möglich ist, hätte man sich lange kaum vorstellen können. Antikörper sind winzige Eiweißmoleküle und natürlich vorkommende Immunbotenstoffe, die wie Spürhunde arbeiten: Sie erkennen spezifische Strukturen auf Krebszellen und heften sich dort an. Manche blockieren lebenswichtige Prozesse der Tumorzelle, oder locken Immun- und Killerzellen an, das wird schon lange ausgenutzt. Neuartige Antikörper schleusen hochwirksame Medikamente wie ein ‚trojanisches Pferd‘ genau dorthin, wo sie wirken sollen – mitten in die Krebszelle. Das Immunsystem kann heute außerdem aktiviert werden, indem biologische ‚Stoppschilder‘ blockiert, oder Abwehrzellen gezielt zu den Tumorzellen gelenkt werden. Das Ziel: Krebszellen so stark zu schädigen, dass sie absterben, während gesundes Gewebe weitgehend geschont wird.
Welchen Vorteil hat das für Betroffene?
Prof. Höllein: Die heutigen Therapien wirken gezielter, verursachen weniger Nebenwirkungen und ermöglichen hochwirksame individuelle Behandlungsstrategien, ohne den Körper unnötig zu belasten.
Steht die Veramed Klinik allen Krebspatientinnen und -patienten offen?
Prof. Höllein: Ja, zu uns darf jeder kommen. Sämtliche Behandlungen werden von gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie Beihilfestellen übernommen. So ist unser umfassendes, integratives Behandlungskonzept für alle zugänglich – unabhängig von der finanziellen Situation.