Behandlung
Onkologische Therapie
Durch den Status einer sogenannten besonderen Einrichtung bieten wir Ihnen einen stationären Aufenthalt pro Therapiezyklus von gut einer Woche an. So können schulmedizinische begleitende Maßnahmen und die naturheilkundliche Komplementärmedizin von Anfang an die Nebenwirkungen der Tumorbehandlung in einem integrativen Therapiekonzept entscheidend verbessern.
Das Angebot kann auch teilstationär für nur einen Tag (wie in eine onkologische Schwerpunktpraxis) wahrgenommen werden. Sowohl stationär als auch teilstationär fallen für unsere Patientinnen und Patienten keinerlei Kosten an. Dies gilt für alle gesetzlichen und privaten Kassen, da die Klinik beihilfefähig ist.
Zielgerichtete Therapie
Chemotherapie
Durch Chemotherapie werden Teilung und Vermehrung von Tumorzellen aufgehalten. Weil auch gesunde Zellen dabei geschädigt werden, können unangenehme Nebenwirkungen auftreten.
Nach ausführlichem Beratungsgespräch entscheiden wir mit Ihnen, ob der Einsatz einer Chemotherapie notwendig und sinnvoll ist.
Die Nebenwirkungen der Chemotherapien werden in der Veramed Klinik von Anfang an schulmedizinisch und naturheilkundlich behandelt. So fallen die gefürchteten Nebenwirkungen der Chemotherapie deutlich geringer aus.
Immuntherapie / Antikörpertherapie
Als Immuntherapien werden alle Methoden bezeichnet, die das körpereigene Immunsystem nutzen, um Krebs zu bekämpfen. Dafür kommen ganz unterschiedliche Ansätze infrage, die eines gemeinsam haben: Bereits bestehende Abwehrmechanismen des Körpers werden verstärkt und gezielt auf die Krebszellen gerichtet.
Die Antikörper-Therapie wird gezielt eingesetzt, um die Wirkung von Botenstoffen oder typische Stoffwechselwege in Tumorzellen zu blockieren, die für das Krebswachstum wichtig sind.
Checkpoint-Inhibitoren: Sie sollen die „Bremsen“ des Immunsystems lösen, so dass das eigene Immunsystem den Tumor wieder verstärkt angreifen kann.
Natürlich werden auch diese Therapien in der Veramed Klinik entsprechend der aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften und stadiengerecht eingesetzt.
Diese Therapieformen sind insgesamt besser verträglich, führen aber auch zu teils erheblichen Nebenwirkungen. In der Veramed Klinik werden natürlich auch diese von Anfang an schulmedizinisch und naturheilkundlich mitbehandelt.
Strahlentherapie
Bei der Strahlentherapie wird der Tumor örtlich bestrahlt, um gezielt das Krebsgewebe zu zerstören. Moderne Strahlentherapie ist eine Therapieoption, die oft mit medikamentöser Tumortherapie und / oder einer Operation kombiniert wird.
Die Strahlentherapie wird meist einmal täglich über mehrere Wochen ambulant gegeben. Die einzelne Bestrahlung dauert nur wenige Minuten, und man spürt nichts. Nach einigen Sitzungen allerdings kann sich ein Strahlenkater einstellen, zumeist mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
In der Veramed Klinik bieten wir Ihnen für die Zeit der Strahlentherapie in Rosenheim einen stationären Aufenthalt bei uns an. Sie werden von der Klinik zu den Bestrahlungen nach Rosenheim (natürlich kostenfrei) gefahren und erhalten auch zu dieser Therapie vom ersten Tag an zur Beherrschung der Nebenwirkungen schulmedizinische und komplementär naturheilkundliche Begleitung.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie wirkt im ganzen Körper. Meist wird diese als Infusion verabreicht, ist aber immer häufiger auch in Tablettenform möglich. Die beeindruckenden Fortschritte im Bereich der medikamentösen Tumortherapie ermöglichen heute die erfolgreiche Therapie von vielen Tumoren, die früher trotz aller Bemühungen rasch voranschritten.
Begleitbehandlung und Therapie von Nebenwirkungen
Scalp Cooling gegen Haarausfall
Die Kopfhautkühlung (Scalp Cooling) kommt ursprünglich aus den USA. Auch in Deutschland wird sie über die letzten Jahre zunehmend eingesetzt, um bei Chemotherapie den Haarausfall zu vermeiden oder zumindest deutlich zu reduzieren. Die Kopfhaut wird durch eine Kühlhaube während der Chemotherapie auf 18 °C gekühlt, was von unseren Patientinnen und Patienten nicht als unangenehm empfunden wird. Der Wirkmechanismus ist einfach: durch die verminderte Temperatur verengen sich die Blutgefäße in der Kopfhaut, die lokale Durchblutung wird vermindert. Hierdurch gelangen weniger schädigende Medikamente zu den empfindlichen Haarwurzeln, und die Haare bleiben weitgehend erhalten.
Gerade der Verlust der Haare wird von Patientinnen und Patienten oft besonders belastend erlebt, sie fühlen sich in ihrem Körperbild, in ihrer Privatsphäre massiv beeinträchtigt. Ihre Erkrankung wird so plötzlich auch für ihre Umwelt sichtbar. Mit Verhinderung des Haarausfalls fühlen sich die Patientinnen und Patienten in ihrem Kampf gegen den Krebs gestärkt, ihre Zuversicht und positive Einstellung zu der Krebsbehandlung wird unterstützt.
Lymphtherapie
Das Lymphsystem ist ebenso verzweigt wie unsere Adern, jedes Organ ist von ihm durchzogen. Über 500 Lymphknoten wachen über dieses System und säubern die Lymphe wie kleine Filter. Werden Tumorzellen in der Lymphe erkannt, werden sie in den Lymphknoten aufgehalten, der Lymphknoten wächst und wird selbst von den Tumorzellen durchsetzt.
In der modernen Tumorchirurgie ist die Erkennung und Entfernung von tumorinfiltrierten Lymphknoten von herausragender Bedeutung. Hierdurch wird die Ausbreitung des Tumors effektiv bekämpft.
Werden Lymphknoten entfernt, kann der Abfluss der Lymphe aus diesem Bereich eingeschränkt sein. Wurden z.B. bei einer Patientin mit Mammakarzinom Lymphknoten aus der Achsel wegen eines Tumorbefalls entfernt (bei einem sog. nodalpositiven Karzinom), führt dies häufig zu einem Lymphödem des Armes auf der betroffenen Seite. Dies kann, unbehandelt, zu einer ausgeprägten, dann sehr schmerzhaften Verdickung des Armes mit weitgehendem Verlust seiner Funktion und damit zu massiven Einschränkungen der Lebensqualität führen.
Entscheidend sind ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln eines beginnenden oder drohenden Lymphödems insbesondere der Arme. Oft wird es bei einer scheinbar nicht ödematös veränderten Extremität nicht erkannt. Wird der Arm dann aber, vielleicht noch bei Wärme, muskulös beansprucht, kann er schnell anschwellen.
Wir legen sehr viel Wert darauf, insbesondere bei Patientinnen mit Mammakarzinom und in der Achsel entfernten Lymphknoten, die durch die Operation eingeschränkten Lymphbahnen zu unterstützen. Dies geschieht durch gezielte Manuelle Lymphdrainage. Erst werden die ableitenden Lymphbahnen stimuliert, anschließend der Lymphabfluss durch sanfte Hautverschiebung angeregt. So wird ein manifestes Lymphödem von Anfang an verhindert und die Belastbarkeit des Armes deutlich verbessert.
In seltenen Fällen sind die abführenden Lymphbahnen durch die Operation so zerstört, dass eine Bahnung des Lymphabflusses nicht mehr gelingt. Hier gibt es die Option einer rekonstruierenden Operation, bei der Lymphbahnen unter dem Mikroskop in stundenlanger Arbeit wieder verbunden werden. Sollte dies bei Ihnen nötig sein, vermitteln wir Sie auf Wunsch zu einem Spezialisten für diese Operation in München.
Schmerztherapie
Bei jeder Tumorerkrankung können Schmerzen auftreten. In der Veramed Klinik stehen Ihnen erfahrende Schmerztherapeut:innen zur Seite. Auch hier gilt unser ganzheitliches Konzept: Klassische Schulmedizin wird hier durch physikalische Maßnahmen und naturheilkundliche Therapieansätze einschließlich Akupunktur unterstützt und ergänzt.
Entscheidend ist eine von Anfang an konsequente Schmerztherapie, die bei akut auftretenden Schmerzen verhindert, dass sich ein sogenanntes chronisches Schmerzsyndrom entwickelt. Schmerzen sind zwar eine subjektive Missempfindung, sie können aber von den meisten Patientinnen und Patienten gut in ihrer Stärke eingeschätzt werden. Bewährt hat sich hier eine analoge Skala von 0 bis 10, 0 sind keine, 10 unerträgliche Schmerzen.
Wenn Sie Schmerzen haben, werden Sie bei uns eng überwacht und geben mehrfach am Tag an, wie stark Ihre Beschwerden sind. Der Schmerz ist auch ein Warnsymptom – es geht nicht darum, ihn ganz zu unterdrücken. Aber ihn so abzumildern, dass man gut mit ihm leben kann. So soll er auf der Skala 0 bis 10 in Ruhe nicht über 3, bei Belastung nicht über 5 sein. Und darf nachts den Schlaf nicht hindern.
Kommen Sie mit Schmerzen zu uns, bedarf es in der Regel eine gute Woche, bis Sie therapeutisch richtig eingestellt sind. Und Sie neuen Mut schöpfen und wieder mehr Freude am Leben haben.
Bekämpfung von Übelkeit und Erbrechen
Übelkeit und Erbrechen gehören zu den häufigsten und belastendsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Um diese Beschwerden wirksam zu bekämpfen, kommen sogenannte Antiemetika (Medikamente gegen Übelkeit) zum Einsatz.
Je nach Art und Stärke der Chemotherapie wird eine individuell angepasste Kombination aus verschiedenen Wirkstoffklassen (z. B. 5-HT3-Antagonisten, NK1-Rezeptorantagonisten, Kortikosteroide) verabreicht – oft bereits vorbeugend vor Beginn der Behandlung.
Zusätzlich können auch nicht-medikamentöse Maßnahmen unterstützend helfen, wie z. B. Akupressur, Ingwerpräparate, Entspannungsübungen oder Ernährungsempfehlungen (z. B. kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten).
Eine enge Abstimmung mit unserem multiprofessionellen Team ist wichtig, damit die Antiemese optimal wirkt und die Lebensqualität während der Therapie erhalten bleibt.
Polyneuropathie Prophylaxe
Kühlung und Kompression zur Vorbeugung einer chemotherapie-assoziierten Polyneuropathie
Kühlung und Kompression gelten als vielversprechende Maßnahmen zur Prophylaxe der chemotherapie-assoziierten Polyneuropathie (CAPN), einer häufigen Nebenwirkung neurotoxischer Chemotherapeutika wie Taxanen oder Platinverbindungen. Ziel dieser physikalischen Methoden ist es, die Durchblutung in Händen und Füßen während der Infusion zu verringern, um die Aufnahme des Chemotherapeutikums in die peripheren Nerven zu reduzieren.
Bei der Kühltherapie kommen spezielle Kühlhandschuhe und -socken zum Einsatz, die die Temperatur in den betroffenen Bereichen deutlich absenken. Die Kälte führt zu einer lokalen Vasokonstriktion (Gefäßverengung), wodurch weniger Wirkstoff in das Gewebe gelangt.
Die Kompressionstherapie funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip: Durch den kontrollierten Druck von Kompressionshandschuhen oder -strümpfen wird die Blutzirkulation reduziert, was ebenfalls die Exposition der Nerven gegenüber dem Chemotherapeutikum verringert.
Beide Verfahren werden in der Regel direkt während der Chemotherapie angewendet. Erste Studien deuten auf eine mögliche Reduktion von Häufigkeit und Schweregrad der Polyneuropathie hin.
Wir beraten Sie im Vorfeld Ihrer Behandlung zu den Alternativen und helfen Ihnen bei der Durchführung während der laufenden Therapie.
* Zitat: POLAR Studie: Kühlung und Kompression bei Taxan-haltiger Chemotherapie, Michel et. Al, JAMA Oncol. 2025.
Polyneuropathie Therapie
Die Behandlung von Polyneuropathie mit Vibrationstherapie ist ein innovativer, nicht-medikamentöser Ansatz, der insbesondere bei sensiblen und motorischen Störungen in den Beinen und Füßen Anwendung findet. Bei der Vibrationstherapie werden mechanische Schwingungen gezielt auf die betroffenen Körperregionen übertragen – entweder über Vibrationsplatten oder spezielle Geräte, die an Füßen oder Unterschenkeln angewendet werden.
Die Vibrationen fördern die Durchblutung, aktivieren die Muskel- und Nervenrezeptoren und können dadurch das sensorische Feedback verbessern. Gleichzeitig wird die Muskelaktivität angeregt, was bei bestehender Schwäche oder Gangunsicherheit unterstützend wirken kann. Einige Studien zeigen, dass regelmäßige Vibrationstherapie die Gleichgewichtsfähigkeit, Mobilität und Lebensqualität von Patient:innen mit Polyneuropathie verbessern kann.
Diese vielversprechende Methode vielversprechend kombinieren wir mit einer eventuell ursächliche Behandlung (Vitaminmangel, Diabetes) und ggf. einer Schmerztherapie.
Die Anwendung erfolgt unter Anleitung unserer Spezialisten in ihrem gewohnten klinischen Umfeld.
Fatigue Prophylaxe und Therapie
Prophylaxe und Therapie von Fatigue bei Krebs
Fatigue ist eine anhaltende körperliche, geistige und emotionale Erschöpfung und zählt zu den häufigsten Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung. Sie unterscheidet sich von normaler Müdigkeit, da sie sich auch durch Schlaf und Ruhe kaum bessert und die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Eine gezielte Prophylaxe und Therapie ist daher wichtig.
Prophylaxe:
Um Fatigue vorzubeugen, hat sich vor allem regelmäßige körperliche Aktivität als wirksam erwiesen – auch während der Krebsbehandlung. Schon leichte Bewegungsprogramme wie Spazierengehen, Gymnastik oder leichtes Ausdauertraining können helfen, Erschöpfung zu reduzieren oder zu vermeiden. Ebenso wichtig sind eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf sowie psychosoziale Unterstützung, um emotionale Belastungen frühzeitig aufzufangen.
Therapie:
Bei bestehender Fatigue ist ein individueller, ganzheitlicher Behandlungsansatz entscheidend. Die wichtigsten Bausteine sind:
- Bewegungstherapie: Regelmäßige, individuell angepasste körperliche Aktivität wirkt oft besser als Medikamente.
- Psychoonkologische Betreuung: Gespräche, Entspannungsverfahren oder Achtsamkeitstraining können helfen, mit der Erschöpfung besser umzugehen.
- Tagesstrukturierung und Energie-Management: Strategien wie Pausenplanung, Priorisierung und bewusster Umgang mit den eigenen Kräften unterstützen im Alltag.
- Medikamentöse Therapie: In bestimmten Fällen, z. B. bei Anämie, hormonellen Störungen oder Depressionen, können gezielte medikamentöse Maßnahmen notwendig sein.
Wichtig ist, Fatigue frühzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit unserem Behandlungsteam ermöglicht eine individuell abgestimmte Unterstützung. Für mehr Lebensqualität trotz oder nach einer Krebserkrankung.
ganzheitlicher Behandlungsanspruch
Unser ganzheitlicher Behandlungsanspruch bedeutet für Sie regelmäßige Kontrollen der Organfunktionen z.B. durch Blutbildkontrollen und Kontrollen der Leber- und Nierenwerte sowie der Vitaminspiegel.
Unser erfahrenes Team kann Ihre Herzfunktion mittels Ultraschall (Echokardiographie) während der Therapie monitorieren. Im Rahmen eines kardioonkologischen Assessments werden die Ergebnisse in unserem Team zur Therapieplanung herangezogen.
Wenn erforderlich besprechen wir mit Ihnen vor Therapiestart und zur Kontrolle im Verlauf auch die Durchführungvon Hörtests oder Lungenfunktionsprüfungen.
Eventuelle Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen oder manifeste internistische Erkrankungen werden von uns im Rahmen der Therapieplanung einbezogen.
Zur Vorbeugung von zukünftigen Erkrankungen und Komplikationen testen wir Ihren Blutzucker oder ermitteln eine verringerte Glukosetoleranz sowie erhöhte Blutfettwerte.
Wir beraten Sie gerne zu den Werten und zu einer möglichen Therapie.