Therapiekonzept
Spezifische Tumortherapie
Die spezifische Tumortherapie umfasst medizinische Behandlungsverfahren, die gezielt auf die Zerstörung von Krebszellen oder die Hemmung ihres Wachstums ausgerichtet sind. Zu den zentralen Säulen gehören Chemotherapie, Immuntherapie und zielgerichtete Therapien. Die Wahl der Therapie richtet sich nach Tumorart, Stadium, molekularen Eigenschaften und dem Allgemeinzustand der Patient*innen.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine systemische Behandlung, bei der zytotoxische Medikamente (Zytostatika) eingesetzt werden, um Krebszellen zu zerstören oder ihre Zellteilung zu hemmen. Sie wirkt auf den gesamten Körper und ist besonders bei schnell wachsenden Tumoren effektiv.
Wirkweise:
Zytostatika greifen in den Zellzyklus ein und stören die DNA-Replikation oder Zellteilung. Dadurch sterben Krebszellen ab – allerdings können auch gesunde, sich schnell teilende Zellen (z. B. Haarwurzel-, Schleimhaut- oder Blutzellen) betroffen sein.
Immuntherapie - Immunonkologie
Die Immuntherapie nutzt das körpereigene Immunsystem, um Krebszellen gezielt zu erkennen und zu bekämpfen. Besonders bei malignen Melanomen, Lungenkrebs oder Nierenzellkarzinomen aber auch beim Brustkrebs, Magenkrebs und beim Urothelkarzinom hat sich diese Therapieform als wirksam erwiesen.
Hauptformen:
- Checkpoint-Inhibitoren: Hemmen immunregulatorische Proteine wie PD-1, PD-L1 oder CTLA-4, die Krebszellen nutzen, um dem Immunsystem zu entgehen.
Darüber hinaus:
- Bispezfische Antikörper: Über eine direkte Verbindung der Tumorzellen mit körpereigenen Abwehrzellen kommt es zur Zerstörung der Krebszellen.
- CAR-T-Zelltherapie: Patienten-eigene T-Zellen werden gentechnisch verändert, um Krebszellen gezielt zu zerstören (v. a. bei bestimmten Leukämien). – nur in Kooperation mit großen Zentren (z.B. CCC LMU München und TU Müchen)
Zielgerichtete Therapie (Targeted Therapy)
Die zielgerichtete Therapie richtet sich gegen spezifische molekulare Strukturen oder Signalwege, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind. Sie wird oft nach genetischer oder molekularbiologischer Diagnostik eingesetzt (z. B. Nachweis von EGFR-, ALK-, BRAF-Mutationen).
Beispiele für Wirkstoffe:
- Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs): z. B. Imatinib bei CML oder EGFR-Inhibitoren bei Lungenkrebs
- Angiogenesehemmer: wie z.B. Bevacizumab, das die Blutversorgung des Tumors unterbindet
